# Bayerns Wirtschaftsstandort hält Top 10, Vorsprung schmilzt Datum: 05.09.2025 06:34 Kategorie: Deutschland & die Welt URL: https://www.hasepost.de/bayerns-wirtschaftsstandort-haelt-top-10-vorsprung-schmilzt-630470/ --- Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw), über die die „Mediengruppe Bayern“ berichtet, bescheinigt dem Wirtschaftsstandort Bayern eine nachlassende Attraktivität. Im Vergleich von 46 Volkswirtschaften liegt Bayern auf Rang neun und verliert bei der Dynamik deutlich an Boden. ## Bayern im internationalen Vergleich auf Platz neun Untersucht wurde, wie attraktiv Bayern im Vergleich zu anderen Industriestandorten ist und wie sich die Dynamik entwickelt. Der Standort Bayern verliert demnach im internationalen Vergleich an Attraktivität und belegt nur noch den neunten Platz. Damit rangiert Bayern zwar insgesamt unter den Top-10 und auch vier Plätze vor Deutschland insgesamt, „aber Fakt ist, dass der Industriestandort Bayern im internationalen Ranking schon besser platziert war“, so vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Allerdings sei aufgrund einer Umstellung der Methodik ein Vergleich mit den in den Vorjahren erstellten Studien nur eingeschränkt möglich, so Brossardt. Besser als Bayern schneiden der Studie zufolge der Spitzenreiter Schweiz, Dänemark, Australien, Kanada, Schweden, Irland, die USA und Finnland ab. „Andere wichtige Wettbewerber Bayerns wie Japan, Südkorea oder China liegen im Vergleich des Niveaus der Standortqualität deutlich hinter Bayern zurück“, heißt es in der Studie. ### Schwache Dynamik, Schwellenländer holen auf Als deutliches Alarmsignal gelten die Ergebnisse zur Dynamik: Hier belegt der Standort Bayern nur Platz 44 und liegt damit drei Plätze hinter Deutschland insgesamt (Rang 41). Dies zeige, „dass die Qualität der Standortbedingungen in den Wettbewerbsländern in der Breite deutlich schneller zunahm und der Vorsprung Bayerns schrumpft“, heißt es in der Studie. Auf den ersten zehn Plätzen im Dynamik-Ranking lagen wirtschaftliche Schwellenländer, allen voran Indien, gefolgt von Vietnam, China, Indonesien, Brasilien, Thailand, Ecuador, Israel, Argentinien und die Türkei. Dies, so die Studie, zeige einerseits deutliche Aufholeffekte der Schwellenländer, andererseits werde deutlich, „dass Deutschland und Bayern gemeinsam mit vielen Industrieländern dieser Entwicklung in den letzten Jahren wenig entgegenzusetzen hatten“. ### Stärken bei Marktgröße, Schwäche bei Kosten Besonders gut schneidet Bayern der Studie zufolge bei Diversifizierung und Komplexität der Wirtschaft ab, bei der Marktgröße, der Beschaffenheit der Wertschöpfungsketten und der Offenheit der Märkte – hier belege Bayern insgesamt den ersten Platz. Auch mit einer hohen Wissensorientierung liege Bayern im Spitzenfeld (Rang 3). Der Bereich Kosten ist allerdings die deutliche Schwachstelle: Hier landet Bayern auf dem drittletzten Platz. „Der Vorsprung Bayerns schmilzt“, mahnte Brossardt. Ein ganz entscheidender Aspekt dabei sei das Kostenniveau. „Bei Steuern, Arbeitskosten und Energiekosten haben Bayern und Deutschland einen massiven Wettbewerbsnachteil, der sich zudem weiter verschärft.“, so Brossardt. Hier müsse dringend gegengesteuert werden. Gefordert sei vor allem die Bundespolitik, so Brossardt. „Die schwarz-rote Bundesregierung hat die Weichen in Richtung Wirtschaftswende gestellt und erste wichtige Maßnahmen beschlossen. Diesen Weg muss sie entschlossen fortsetzen und zügig für eine Verbesserung unseres Wirtschaftsstandorts sorgen. Damit Bayern weiterhin Industrieland bleibt.“, so Brossardt. „Fakt ist: Für den Erfolg der Industrie in Bayern und Deutschland brauchen wir vor allem geringere Kosten und weniger Bürokratie. Dies ermöglicht die notwendigen Investitionen, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Die größten Kostentreiber – Energie, Lohnzusatzkosten – werden durch den Bundesgesetzgeber in Berlin gesetzt, treffen uns in Bayern hart und verschlechtern unser Standortranking. Wir setzen darauf, dass die neue Bundesregierung hier für Entlastungen sorgt“, sagte Brossardt. Quelle: Mit Material der dts Nachrichtenagentur. ✨ durch KI bearbeitet, 5. September 2025 06:34. --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück