# Baustelle sorgt für Ärger: Unternehmen an der Hannoverschen Straße plötzlich abgeschnitten Datum: 22.09.2025 15:52 Kategorie: Aktuell URL: https://www.hasepost.de/baustelle-sorgt-fuer-aerger-unternehmen-an-der-hannoverschen-strasse-ploetzlich-abgeschnitten-636267/ --- Die Großbaustelle an der Hannoverschen Straße schreitet voran – doch für einige Unternehmen brachte der jüngste Bauabschnitt am Freitag (19. September) eine böse Überraschung. Während die Stadt Osnabrück den Verkehr offiziell neu regelte, berichteten Betriebe davon, plötzlich nicht mehr erreichbar gewesen zu sein. ## Straßenbau wandert weiter Seit Frühjahr 2024 erneuert die Stadt den Abschnitt zwischen Schweerstraße und Am Huxmühlenbach. Fahrbahn und Radwege werden verbreitert, Parkstreifen fallen weg. Zunächst verlegt die SWO Netz in mehreren Abschnitten Versorgungsleitungen, um das Stromnetz fit für die Energiewende zu machen – anschließend folgt der Straßenbau. Nun ist innerhalb des dritten Bauabschnitts ein erster Teil fertiggestellt. Seit Freitag (19. September) ist der Bereich zwischen Narupstraße und Ackerstraße wieder zweispurig befahrbar. Von der Ackerstraße bis zur Straße Am Huxmühlenbach bleibt es dagegen bis voraussichtlich Mitte November bei einer einspurigen Verkehrsführung. ### Umleitungen für Rad- und Autoverkehr Für Radfahrende, die stadteinwärts unterwegs sind, führt die Umleitung über Am Huxmühlenbach, Karmannstraße und Narupstraße. Auch für Autofahrer aus der Hettlicher Masch gilt dieser Weg – denn eine direkte Zufahrt zur Hannoverschen Straße ist während der Bauphase gesperrt. ### Unternehmen fühlen sich überrumpelt Besonders betroffen sind Firmen wie Kerber Küchenforum, Brandes & Diesing sowie TonArt. Sie berichten, dass ihre Zufahrten bereits am Freitagmittag ohne Vorwarnung blockiert wurden. „Nach dem Hinweis, dass es ab 22.9. zu Verkehrsbehinderungen kommen kann, hat man uns heute um kurz nach eins die Straße komplett gesperrt, so dass wir mit dem Auto aktuell nicht mehr erreichbar sind“, schrieb das Kerber Küchenforum am 19. September auf Facebook. Zudem wurde moniert, dass über das Infotelefon der Stadt am Freitag niemand mehr erreichbar gewesen sei. Auch Tage später blieb die Situation zunächst unverändert. „Es hat sich nichts geändert“, erklärte eine Mitarbeiterin des Küchenforums am Montagmorgen im Telefonat mit der HASEPOST. „Seit Freitag sind wir nicht erreichbar.“ ### Das sagt die Stadt Osnabrück Wie kam es also letztendlich zu dieser überraschenden Sperrung? Eine Nachfrage unserer Redaktion bei der Stadt Osnabrück wurde von Sprecher Simon Vonstein so beantwortet: „Die beauftragte Baufirma hat die Anlieger an der Baustelle Hannoversche Straße Anfang vergangener Woche per Schreiben informiert, dass die Baustelle weiterwandert. Die Information beinhaltete als Startdatum in diesem Abschnitt den 22.09. Der Baufortschritt ermöglichte nun kurzfristig einen Umbau der Absperrungen bereits am 19.09., was auch so umgesetzt, jedoch abgesehen von einer städtischen Pressemitteilung am 19.09. nicht kommuniziert wurde. Die Stadt Osnabrück bedauert, dass es dadurch zu Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten für anliegende Unternehmen gekommen ist. Der Umbau der Absperrung wurde vorgezogen, um mit Beginn der neuen Woche direkt mit den eigentlichen Arbeiten dort beginnen zu können.“ ### BOB zeigt sich empört Der Bund Osnabrücker Bürger (BOB) zeigte sich in einem Kommentar auf Facebook empört: „Wenn eine Hauptverkehrsstraße wie die Hannoversche Straße ohne Vorwarnung vollständig gesperrt werden sollte und damit ansässige Geschäfte plötzlich nicht mehr erreichbar sind, ist das ein Schlag ins Gesicht für die lokale Wirtschaft. Es reicht nicht, lapidar auf ‚Verkehrsbehinderungen‘ hinzuweisen – hier wurde der Zugang zu Betrieben praktisch abgeschnitten. Ein Infotelefon, das nicht besetzt ist, verstärkt nur den Eindruck von Desorganisation und mangelndem Respekt gegenüber Händlern und Kunden. Wer so mit den Unternehmen umgeht, gefährdet nicht nur deren Umsatz, sondern beschädigt auch das Vertrauen in die Stadtverwaltung. Statt vollmundiger Imagekampagnen sollte Osnabrück endlich eine vorausschauende Baustellenplanung und transparente Kommunikation etablieren. Denn eine Stadt, die ihre Händler im Stich lässt, braucht sich über Kaufkraftabwanderung und verödende Straßenzüge nicht zu wundern.“ --- Quelle: Hasepost.de - Die Zeitung für Osnabrück