Autonomer Zug ohne Schienen – eine Alternative für Osnabrück?

Keine Schienen, keine Oberleitung, kein Fahrer – so könnte die Lösung für den ÖPVN aussehen. Ein neuer Zug in China macht es möglich: Der ART ist eine Mischung aus Bus, Zug und Straßenbahn und bewegt sich im Straßenverkehr völlig autonom. Könnte das die Alternative für Osnabrück sein?

In Osnabrück wird schon seit Jahren heftig darüber diskutiert, ob eine Wiedereinführung der Straßenbahn stattfinden und den Busverkehr unterstützen soll. Aktuell findet auch eine Ausstellung zum Thema „Die moderne Tram in Europa“ im Stadthaus statt, mit der die Osnabrücker Stadtbahninitiative (SBI) über die Vorteile und Möglichkeiten einer Straßenbahn informieren will. Torben Rohmann macht unsere Redaktion nun auf diese innovative Lösungsmöglichkeit  aufmerksam und schlägt vor, statt einer Straßenbahn den ART einzuführen und ihn auf Hauptstrecken einzusetzen. Doch was genau ist der ART?

In China ist er gerade erst angelaufen und macht schon Schlagzeilen: Der ART, ein Zug, der weder Schienen, noch Oberleitung benötigt. Auch ein Fahrer ist nicht zwingend nötig. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h kommt der Zug auch noch richtig auf Touren.

Für diesen Zug ist keine Schienenverlegung nötig

Statt auf Schienen fährt der ART auf Gummireifen. Diese ermöglichen eine bessere Haftung, der dem ART den Vorteil eines kürzeren Bremswegs im Vergleich zu herkömmlichen Straßenbahnen verschafft. Außerdem kann er durch die schwenkbaren Reifen Kurven um so einiges enger nehmen. Er ist also deutlich wendiger im Straßenverkehr unterwegs als eine normale Tram.

Der ART verfügt über ein Lithium-Titanat-Akku und der Stromverbrauch ist 88% geringer als bei einer normalen Straßenbahn. Der neuartige Zug fährt also vollkommen elektrisch und braucht an den End- und Starthaltestellen nur jeweils 10 Minuten Ladezeit um 25 Kilometer zu fahren. Nachts werden die Akkus wieder voll aufgeladen und der Zug hat eine Reichweite von bis zu 40 Kilometern.

Zug
Foto: www.crrcgc.cc

Ein virtuelles Schienensystem leitet den ART

Doch wie orientiert sich der ART ohne Fahrer und Schienen im Straßenverkehr? Tatsächlich nutzt der ART ein virtuelles Schienensystem. Dafür dienen weiße Fahrbahnmarkierungen. Eine Kamera vorne am Zug erkennt die Markierungen und hält den Zug so auf Kurs. Außerdem sind an allen Seiten des Zuges Abstandssensoren angebracht, die dafür sorgen dass der ART anderen Verkehrsteilnehmer nicht zu nah kommt und so eine Gefahr darstellen würde. Am Rande der Straßen sollen für den ART Sender angebracht werden, die ihn mit aktuellen Verkehrssituationen versorgen. So kann der ART bei Stau auf eine andere Strecke ausweichen.

Alternative für kleine bis mittelgroße Städte

Der neue Zug ist 32 Meter lang, kann aber je nach belieben verlängert, oder verkürzt werden. In der Standardversion verfügt der Zug über 50 Sitz- und 100 Stehplätze. Dies entspricht den deutschen Straßenbahnstandards. Laut der Herstellerfirma China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC) ist der ART vor allem für kleine bis mittelgroße Städte gedacht.

Was sagt ihr: Wäre der ART tatsächlich eine Alternative für Osnabrück? Schreibt es uns beim zugehörigen Facebook-Post in die Kommentare. 

http://https://www.youtube.com/watch?v=Lqgvk6LWUDk

 

 

 


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Monique Müller
Monique Müller
Monique Müller arbeitet seit Juli 2018 als Redakteurin für die Hasepost und studiert Geschichte und Philosophie an der Universität Osnabrück

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