Im Rahmen des Kunstprojektes „Lieblingsgedichte unterwegs“, das im Rahmen des Kulturmarathons von der Stadt Osnabrück gefördert wird und an unterschiedlichen Orten Menschen mit Lyrik und Kunst erreichen will, finden unterschiedliche Ausstellungen in Osnabrück statt.
Ziel des Projektes ist es, Passanten an ungewöhnlichen Ausstellungsorten anzusprechen, die ausgelöst durch die Corona-Pandemie verstärkt zu Räumen des Rückzuges geworden sind und an denen Menschen Kraft tanken. “Die Idee besteht darin, dass kurze lyrische Texte aus unterschiedlichen Kulturkreisen Menschen niedrigschwellig im öffentlichen Raum erreichen”, so Maria Martin Sanabria im Austausch mit unserer Redaktion. Dadurch sollen die Themen Identität und Solidarität in der Krise aufgearbeitet werden.
Raum zur eigenen Interpretation
Lyrik als Kunstform lässt zwischen den Zeilen viel Raum zur eigenen Interpretation und Anwendung auf die eigene Lebenswelt zu. Lyriker können uns mit ihren Worten in eine Welt führen, die Dimensionen von Erlebten aufgreift, die auf den Blick nicht zu sehen sind. So kann jeder mit einem kleinen Gedicht viel für sich anfangen und Kraft schöpfen.
Partizipativer Charakter
Das Projekt hat auch einen partizipativen Charakter. Menschen aus Osnabrück können ihre Lieblingsgedichte einreichen, dazu eigene Gedanken schreiben, kleine Installationen vornehmen oder diese malerisch interpretieren. Bisher beteiligen sich unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler an dem Ausstellungsprojekt. Es sind große und kleine Werke entstanden. Zu sehen sind sowohl kleine Gedichtkästen, als auch große Kunstinstallationen, wie große Leinwände mit aufgeklebten Buchseiten, die dazu einladen „dichter dran“ zu gehen und sich intensiver mit dem ausgestellten Lieblingsgedicht zu befassen.
Ausstellungsorte
Momentan sind die entstandenen Gedichtskunstwerke in einer Schaufensterausstellung im Café Mandela am Rosenplatz und in der Trattoria am Rathaus zu sehen. Ab dem 09. Januar 2021 werden in der Ausstellung der Galerie im Klinikum Osnabrück circa zwanzig solcher Werke für die Dauer von zwei Monaten zu sehen sein, bevor die Lieblingsgedichte unterwegs dann im März an einen anderen Ausstellungsort weiterziehen.