Bereits zum 17. Mal wird am 5. Juni um 19:30 Uhr im Kongresssaal der OsnabrückHalle der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis verliehen, der belletristische, journalistische und wissenschaftliche Arbeiten von Personen im Bereich Frieden auszeichnet. Jetzt steht fest, wer in diesem Jahr ausgezeichnet wird.
Ein Preis für die Menschlichkeit
Der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis zeichnet Arbeiten aus, die sich mit Themen des Friedens auseinandersetzen und belohnt Engagement in den Bereichen Frieden, Humanität und Freiheit. Nach den Einstellungen von Remarque stehen dabei vor allem Themen wie Krieg und Frieden sowie Flucht und Vertreibung im Vordergrund. Themen, die für unsere Gesellschaft vor allem in der heutigen Zeit, beispielsweise durch den Ukraine-Krieg, wieder an Bedeutung gewinnen.
Frischer Wind – neue Jury denkt vielfältiger
Ausgewählt wurden die zwei Siegerteams von einer neu zusammengesetzten Jury, rund um die Vorsitzende Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl, Oberbürgermeisterin Katharina Pötter und Dr. Sven Jürgensen, der das Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum leitet. Ziel der Neubesetzung der Jury war es, vor allem jünger und diverser zu werden, um mehr Gesellschaftsschichten abzudecken, nachdem die Amtszeit der alten Fachjury 2024 ausgelaufen war.

Friedenspreis für Phillip Sands – Sonderpreis für Dialoge im Nahostkonflikt
In diesem Jahr kann sich ein britisch-französischer Jurist und Schriftsteller mit dem Friedenspreis und 25.000 Preisgeld brüsten. Phillipe Sands konnte die Jury mit seinem Werk „Rückkehr nach Lemberg“ überzeugen. Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann können sich hingegen über den Gewinn des Sonderpreises (5.000 Euro) freuen. Sie leisten mit ihrem Projekt „Trialoge“ wichtige Arbeit zum Thema Nahostkonflikt.
Zwischen Gerichtssaal und Familiengeschichte
Preisträger Philippe Sands setzt sich auch hauptberuflich seines für Völkerrecht ein. Er ist zum einen Professor für Recht am University College London, zum anderen arbeitet er als Anwalt am internationalen Gerichtshof. In seinem Werk „Rückkehr nach Lemberg“ geht Sands auf die Geschichte seines Großvaters ein, und verwebt diese mit der Geschichte der Begriffe „Genozid“ und „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.
„Sands beschreibt die juristische Konzeption dieser Begriffe. Auf deren Grundlage konnte der Schecken des Nationalsozialismus benannt und geahndet werden. Er verdeutlicht dem Leser, dass es notwendig ist, für diese grundlegenden Rechte einzutreten und daran zu arbeiten, dass sie Bestandteil der internationalen Gerichtsbarkeit bleiben.“, erklärt Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl die Bedeutung von Sands Werk in einer offiziellen Pressemitteilung.

Wenn Betroffene zu Vermittlern werden – Preisträger im Schuldialog
Ein besonderes Projekt haben die Sonderpreisträger Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann ins Leben gerufen. Mit ihrem Projekt „Trialog“ wollen sie in Schulen über brisante Themen wie den Nahostkonflikt sprechen, die ein Gespräch zerstören. Aufgrund ihrer jüdisch/israelischen und muslimisch/palästinensischen Herkunft waren sie von dem Konflikt direkt betroffen und wollen ihre Erfahrungen mit Schülerinnen und Schülern teilen.
