Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg bewertet den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt als vorsätzlich geplant. Oberstaatsanwalt Klaus Tewes erklärte in der „Welt am Sonntag“: „Es handelt sich nach vorläufiger Bewertung wohl um einen vorsätzlich geplanten Anschlag eines Amokläufers. Insofern gehen wir nicht von einer Schuldunfähigkeit aus.“ Der Tatverdächtige soll seine Tat bewusst geplant haben.
Untersuchungen und Ermittlungen
Klaus Tewes von der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg erläuterte die bisherigen Erkenntnisse zum Tathergang. Der Tatverdächtige habe den BMW X3, den er für den Anschlag nutzte, einige Tage vor der Tat am 20. Dezember online gebucht und am Tag der Tat abgeholt. Derzeit werde noch geprüft, ob Fahrassistenzsysteme des Fahrzeugs manipuliert oder deaktiviert wurden. Die Erstellung eines entsprechenden Gutachtens benötige noch Zeit. Eine zentrale Frage sei, ob der Beschuldigte Mitwisser hatte. Tewes erklärte, dass der Beschuldigte bisher als „ledige, alleinlebende Einzelperson“ gelte. Die Anzahl der Strafanzeigen gegen verantwortliche Personen im Umfeld des Beschuldigten hat unterdessen zugenommen. Mehr als 20 Anzeigen wegen fahrlässiger Tötung und gefährlicher Körperverletzung wurden bereits erstattet.
Politische Reaktionen und Untersuchungen
Am 13. Februar wird im Landtag ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingerichtet, um die Ereignisse rund um den Anschlag zu untersuchen. Die Ausschussvorsitzende Karin Tschernich-Weiske (CDU) erklärte der „Welt am Sonntag“, dass der Fokus zunächst auf die Überprüfung der Sicherheitskonzepte und die Zusammenarbeit der zuständigen Behörden gelegt werde. Sollten konzeptionelle Fehler festgestellt werden, müssten diese umgehend für zukünftige Veranstaltungen behoben werden.
Rüdiger Erben (SPD), Mitglied des Untersuchungsausschusses und früherer Staatssekretär im Landesinnenministerium, äußerte sich ebenfalls gegenüber der „Welt am Sonntag“. Er wies darauf hin, dass der Attentäter auf seinem X-Account 43.000 Follower habe und 121.000 Tweets verfasst habe. Zudem habe der Täter ein AR-15-Sturmgewehr als Profilbild verwendet, eine Waffe, die in den USA häufig von Amokläufern genutzt wird.
Nur „Tokio Hotel“ hatte in Sachsen Anhalt mehr Follower als der Attentäter
Erben kritisierte, dass diese Umstände die Behörden hätten aufmerksam machen müssen und will klären, warum die zahlreichen Hinweise bei der Polizei keine Konsequenzen nach sich zogen. „Das müssen wir nun klären“, so Erben. Laut seiner Aussage war der Attentäter in Sachsen-Anhalt nach der Anzahl der Follower die Nummer zwei, direkt hinter der Magdeburger Band Tokio Hotel.
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