Die Zahl der Anträge auf Kriegsdienstverweigerung in Deutschland hat seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine deutlich zugenommen. Von 2023 auf 2024 hat sich die Anzahl der Anträge mehr als verdoppelt, was die gestiegene Sorge der Menschen angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage widerspiegelt.
Anstieg der Anträge auf Kriegsdienstverweigerung
Eine Sprecherin des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) teilte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ mit, dass die eingegangenen Anträge im Jahr 2022 bei 951 lagen, 2023 auf 1.079 gestiegen sind und 2024 dann 2.241 erreichten. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2025 wurden bereits 433 Anträge verzeichnet. Die Anträge werden bei den Karrierecentern der Bundeswehr eingereicht und an das BAFzA weitergeleitet.
Details zu den Antragstellern
Eine detaillierte Aufschlüsselung nach dem Status der Antragsteller wird laut der Sprecherin des BAFzA erst seit dem 1. Juni 2024 erstellt. Zwischen Juni und Dezember 2024 wurden unter den Kriegsdienstverweigerern 79 Soldaten, 720 Reservisten und 625 Ungediente gezählt. Bis Ende Februar 2025 waren es 29 Soldaten, 241 Reservisten und 163 Ungediente. Laut früheren Berichten begründen viele Antragsteller ihre Entscheidung damit, dass sie eine kriegerische Auseinandersetzung nicht erwartet hätten.
Reaktionen der Friedensbewegung
Michael Schulze von Glaßer, der Politische Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG-VK), kommentierte den Anstieg der Anträge positiv: „Das zeigt die Sorgen, die die Menschen haben. Wir haben unsere Beratungsarbeit deshalb deutlich ausgebaut. Denn es gibt mehr Nachfragen und aus der Friedensbewegung heraus wieder ein größeres Interesse, das Thema zu bearbeiten“, sagte er den Zeitungen. „Viele junge Leute wollen verweigern. Sie wissen aber nicht mehr, wie man das macht. Das Wissen liegt bei den Älteren“, fügte Glaßer hinzu. Die DFG-VK hat daher eine neue Website ins Leben gerufen und plant im Juni einen Kongress in Kassel.
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