Felix Klein, der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, warnt eindringlich vor einer zunehmenden Normalisierung antisemitischen Gedankenguts in Deutschland. Jüdisches Leben sei heute so bedroht wie seit der Shoah nicht mehr, betont er und verweist insbesondere auf die Auswirkungen des Terrorangriffs der Hamas auf Israel im Herbst 2023.
Besorgniserregende Entwicklung
Felix Klein erklärt gegenüber der „Rheinischen Post“, dass antisemitische Straftaten auf einem erschreckend hohen Niveau seien und so eine gefährliche Normalität schaffen. Diese Entwicklung habe durch den Anschlag im Oktober noch zugenommen, sei jedoch keineswegs ein neues Phänomen. Er betont die zunehmende Schamlosigkeit, mit der Judenhass in allen gesellschaftlichen Schichten ausgelebt werde, und fordert: „Diese Normalisierung dürfen wir nicht hinnehmen.“
Demokratiefeindliche Ideologie
Antisemitismus sei nicht nur ein Angriff auf jüdische Menschen, sondern zeuge von einer demokratiefeindlichen Einstellung, die die Errungenschaften der modernen, freien Gesellschaft ablehne, so Klein weiter. Antisemitismus fungiere dabei als eine Art Brückenideologie und diene als Fundament für extremistische Denkmuster, sowohl ideologisch von links und rechts als auch religiös motiviert. Ein geschlossenes Weltbild mit antisemitischen Grundhaltungen erlaube es, nahezu alles damit zu erklären, was die Komplexität des Phänomens unterstreiche.
Hass gegen Israel
Der Antisemitismusbeauftragte sieht mit Sorge, wie sich der Hass gegen den Staat Israel manifestiere und in Straftaten niederschlage. Dies habe zur Folge, dass legitime Anliegen der palästinensischen Zivilbevölkerung in den Hintergrund gedrängt würden, da sie oft von Aktivisten für Hamas-Solidarität und Judenfeindlichkeit missbraucht würden. Klein warnt vor der Vereinnahmung dieser Anliegen durch Kräfte, die Hass und Hetze schüren, anstatt konstruktive Lösungen zu suchen.
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