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AfD-Ratsherr will keine Fahrräder vor dem Hauptbahnhof Osnabrück sehen – wie entscheidet der Stadtrat?

In der Ratssitzung am Dienstagabend (11. Februar) wird über einen Antrag der AfD entschieden: Ihr einziger Vertreter im Rat der Stadt, Alexander Garder, fordert ein vollständiges Abstellverbot für Fahrräder am Osnabrücker Hauptbahnhof.

Garder kritisiert „Fahrradberg“

Hintergrund sei das aus seiner Sicht chaotische Bild, das die große Anzahl abgestellter Räder biete. „Die Fahrradflut am Hauptbahnhof Osnabrück hat sich über die vergangenen Jahre, trotz reger Bemühungen der Stadtverwaltung, nicht verbessert“, heißt es in seinem Antrag. Besucher der Stadt würden direkt mit einem „Fahrradberg“ konfrontiert, was nicht zum Image der Friedensstadt passe.

Alle Fahrräder ins Auto-Parkhaus?

Die frei werdende Fläche solle stattdessen für Grünanlagen genutzt werden, um die Attraktivität des Bahnhofsumfelds zu steigern. „Für Radfahrer bestehen bereits ausreichende Ausweichmöglichkeiten in den angrenzenden Parkhäusern. Das speziell für Fahrräder eingerichtete Fahrradparkhaus sollte hierbei als zentrale Anlaufstelle dienen“, schreibt Garder. Sollte die Kapazität nicht genügen, schlägt der AfD-Ratsherr vor, weitere Teile der Bahnhofsgarage für Fahrräder umzuwidmen.

Radboulevard
Chaotisch ist die Fahrrad-Situation vor dem Hauptbahnhof sicherlich – vor allem durch dort abgestellte Schrotträder. Aber ist die Radstation eine echte Alternative? Nicht jeder hat das Geld für die Nutzung. Auch die eingeschränkten Nutzungszeiten sind nicht gerade von Vorteil. / Foto: Dominik Lapp

Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes

Im Frühjahr wird der Bahnhofsvorplatz neu gestaltet und der so genannte Radboulevard angelegt, über den Radlerinnen und Radler künftig die im April 2023 eröffnete Radstation ansteuern können. Dazu sollen weitere Fahrradbügel weichen, nachdem vor zwei Jahren bereits 183 von ihnen entfernt wurden.

Spätestens mit Beginn der Bauarbeiten im März müssen Radfahrende ihre Drahtesel umparken und dazu die Radstation (die aber nur Dauerparkern rund um die Uhr zur Verfügung steht) nutzen – oder „nahegelegene Bereiche“, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt heißt. Fahrräder, die zu Beginn der Arbeiten noch auf der Fläche stehen, werden von der Stadt entfernt.

So soll der entsiegelte Radboulevard aussehen. / Foto: Stadt Osnabrück
So soll der Radboulevard aussehen – zugunsten der Grünflächen müssen noch mehr Fahrradbügel weichen. AfD-Ratsherr Alexander Garder möchte künftig rund um den Hauptbahnhof gar keine Fahrräder mehr sehen. / Foto: Stadt Osnabrück
 
Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.

  

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