Von der Schulbühne zur professionellen Musicalkarriere – für Nuno Dehmel war der Weg keineswegs gradlinig. Dass er heute kurz vor dem Abschluss seines Musicalstudiums am Institut für Musik (IfM) der Hochschule Osnabrück steht, ist das Ergebnis von Umwegen, Zufällen und einem tief verwurzelten Wunsch, auf der Bühne zu stehen.
Chor und Theater-AG in der Schulzeit
Schon in der Schulzeit war Theater die große Leidenschaft von Nuno Dehmel: „Während meiner Schulzeit habe ich, ganz klassisch, im Chor gesungen und in der Theater-AG gespielt. Anfangs war mein großer Wunsch, Schauspieler zu werden.“ Doch die Aufnahmeprüfungen an Schauspielschulen scheiterten. Der Grund: zu wenig Lebenserfahrung. Eine Enttäuschung für den damals 16-Jährigen, die sich jedoch im Nachhinein als Wegweiser herausstellen sollte.
Beim „Glöckner von Notre Dame“ Blut geleckt
Nach zwei Jahren in einem geisteswissenschaftlichen Studium und einer Ausbildung in einer Werbeagentur schien eine künstlerische Karriere in weite Ferne gerückt zu sein. Doch durch die Teilnahme an Amateurprojekten und einem Engagement im Projektchor des Musicals „Der Glöckner von Notre Dame“ in Stuttgart wurde ihm klar: „Es fühlte sich wie ein Nach-Hause-Kommen an.“ Von da an begann er, sich intensiv auf eine professionelle Musicalausbildung vorzubereiten. Schließlich klappte es, also zog er nach Osnabrück.

Neue Herausforderungen am IfM
Sein Studium am IfM brachte neue Herausforderungen mit sich: „Besonders das Tanzen war für mich ein großes Thema. Zwar hatte ich in der Schulzeit viel Paartanz gemacht, zum Beispiel Lindy Hop und Swing, aber Ballett oder Jazzdance waren eine völlig neue Welt für mich.“ Dennoch meisterte er die Anforderungen, spielte während des Studiums in „Sweeney Todd“ und „Alice by Heart“. Vom 3. bis 5. April steht er nun im Osnabrück-Musical „1648“ als Johann Krane auf der Bühne (Tickets gibt es hier), wofür er mit dem Team der Produktion zurzeit im Proberaumzentrum Bühne11 in der Spichernstraße probt.
Osnabrück ist ihm ans Herz gewachsen
„Besonders reizvoll ist für mich, dass das Stück genau an dem Ort aufgeführt wird, an dem es spielt. Nach dreieinhalb Jahren in Osnabrück fühlt sich das ein bisschen wie ein symbolischer Abschluss meines Studiums an“, erklärt der junge Nachwuchskünstler. Die Stadt ist ihm ans Herz gewachsen, seine Lieblingsorte haben vor allem mit der Natur zu tun: Schlossgarten, Bürgerpark und Botanischer Garten. Und sonst? „Die gemütlichen Cafés in der Altstadt“, erklärt der leidenschaftliche Kaffeetrinker. Was nach dem Studium kommt? Noch ist nichts fest geplant. Aber eines steht für ihn fest: „Mein Herz gehört der Bühne – dort fühle ich mich am wohlsten.“