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Vom Flughafen zum Energiepark? Bündnis fordert Neustart für den FMO

Eine Äußerung von Lufthansa-Chef Jens Ritter sorgt seit Wochen für Unruhe in Münster und Osnabrück. Ritter hatte im Oktober erklärt: „Wenn Verbindungen unrentabel werden, sind wir gezwungen, Strecken zu reduzieren und die Flugzeuge woanders einzusetzen.“ Eine nüchterne Aussage – doch sie traf die Region empfindlich. Denn betroffen sein könnte die letzte verbliebene Linienverbindung des Flughafens Münster/Osnabrück (FMO) nach München.

Alarmstimmung in Wirtschaft und Politik

In den regionalen Medien überschlagen sich seitdem die Berichte über mögliche Folgen eines Wegfalls der Verbindung. Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen sowie der Industrie- und Handelskammern (IHK) warnen vor einem „wirtschaftlichen Rückschlag“ für die Region. Der Tenor: Ohne Anschluss nach München drohe die Abkopplung vom überregionalen Luftverkehr.

Doch nicht alle teilen diese Einschätzung. Ruth Beckwermert vom Bündnis „FMO-Ausstieg jetzt“ hält dagegen: „Bemerkenswert ist, dass der tatsächliche Anteil an Geschäftsreisenden auf dieser letzten FMO-Linienflugverbindung gar nicht bekannt ist. Hingegen wissen wir, dass erfreulicherweise die Zahl der Inlandsflüge in Deutschland drastisch zurückgeht.“

Brandbrief an Bundeskanzler und Finanzminister

Um das befürchtete Aus zu verhindern, fordern nun mehrere CDU-Bundestagsabgeordnete aus der Region politische Unterstützung. In einem sogenannten Brandbrief an Bundeskanzler Friedrich Merz und Finanzminister Lars Klingbeil appellieren sie, sich für den „Erhalt der Interkonnektivität unserer Regionalflughäfen“ einzusetzen. Konkret fordern sie Steuererleichterungen für den Flugverkehr – etwa die Senkung oder gar Abschaffung der Luftverkehrsteuer.

Lars Klingbeil / Foto: Dominik Lapp
Lars Klingbeil im Februar 2025 bei einem Wahlkampf-Auftritt in Osnabrück. / Foto: Dominik Lapp

„Nicht den Regionalflughäfen würde das helfen“

Klaus Schwietz aus Osnabrück sieht darin jedoch eine kurzsichtige Forderung: „Die Luftverkehrsteuer wurde 2010 unter einer CDU-geführten Bundesregierung beschlossen. Sie sollte unter anderem als Ausgleich für die erheblichen Steuerprivilegien des Flugverkehrs dienen, wie beispielsweise die Steuerfreiheit für Flugbenzin. Eine Senkung oder Abschaffung dieser Steuer würde im Übrigen nicht den im Wettbewerb stehenden Regionalflughäfen speziell helfen, da diese Maßnahme allen Flughäfen gleichermaßen zugutekäme.“

Ein Flughafen mit Zukunft – aber welcher?

Während also die einen um den Fortbestand der München-Verbindung kämpfen, blicken andere längst über die Landebahn hinaus. Martin Kohnen aus Münster meint: „Wir vermuten, dass das massive Engagement gegen das Aus für den letzten Linienflug nur dazu dient, die eigentliche Frage nach der Sinnhaftigkeit des FMO zu umschiffen. Wer seine betrieblichen Überschüsse hauptsächlich aus Parkgebühren und der Vermietung von Büroflächen generiert, hat in seinem Kerngeschäft als Flughafen offensichtlich versagt.“

Statt weiterer Zuschüsse – allein seit 2021 fließen jährlich 7 Millionen Euro kommunaler Gelder in Form von Darlehen, weitere 3,5 Millionen sind geplant – fordert das Bündnis „FMO-Ausstieg jetzt“ ein Umdenken. Kohnen weiter: „Unser Bestreben ist es stattdessen, eine bessere und zukunftsfähigere Nutzung des Regionalflughafens zu finden. (…) Wir plädieren daher entschieden für eine Umnutzung des FMO-Geländes in einen Energiepark nach dem Vorbild des Saerbecker Modells zur Gewinnung Erneuerbarer Energien für die gesamte Region.“


 
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