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750 Einsätze in Paris: Ärzte ziehen in Osnabrück sportmedizinische Olympia-Bilanz

Wie viele Infekte verträgt ein Olympiateam? Und was sagt die Schulter zur Goldmedaille? Bei der diesjährigen Tagung der Verbandsärzte in Osnabrück standen genau solche Fragen im Zentrum. Rund 70 Mediziner, die Deutschlands Spitzensportler bei Olympia und Co. betreuen, tauschten sich über ihre Erfahrungen aus – unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Engelhardt und PD Dr. Casper Grim vom Klinikum Osnabrück.

Medizinischer Rückblick auf Olympia 2024

Ein Höhepunkt: Der medizinische Rückblick auf die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris. Gemeinsam mit Prof. Dr. Bernd Wolfarth (Charité Berlin) blickte Grim, Leitender Verbandsarzt der Deutschen Triathlon Union und Olympia-erfahrener Orthopäde, auf ein forderndes Einsatzpensum zurück: „Etwa 750 Behandlungsvorfälle im deutschen Team – von Infekten bis zu Kreuzbandrissen.“

Vor allem Schulter- und Knieverletzungen standen in der Orthopädie im Fokus – zwei Spezialgebiete von Grim. Eine Erkenntnis, die der Osnabrücker Mediziner deutlich formulierte: „Es hat sich wieder gezeigt, dass sich unsere Fachgebiete optimal ergänzen.“

Interessant war der Vergleich mit früheren Spielen: In Tokio 2021, so Grim, habe es „deutlich weniger bzw. fast keine Infekte“ gegeben – ein Effekt der Maskenpflicht und strikter Hygienemaßnahmen. Die Botschaft ist klar: Auch einfache Prävention wirkt.

Spezialthemen im Fokus

Neben den Olympia-Erfahrungen standen auch Spezialthemen wie Flug- und Höhenmedizin, Prävention bei Schulterverletzungen sowie das Anti-Dopingmanagement im Fokus. Letzteres präsentierte Olympiaarzt Wolfarth mit aktuellen Updates aus dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

Engelhardt, seit 2024 Vize-Präsident des DOSB und langjähriger Olympiaorthopäde, unterstrich die Relevanz der engen Verzahnung von Wissenschaft und Praxis: In Osnabrück betreuen er und Grim regelmäßig Kaderathleten – und brachten ihre Expertise nun auf die bundesweite Bühne.

Der sportliche Abschluss der Tagung passte ins Bild: Beim „Auslaufen“ am zweiten Tag ging es aufs Mountainbike, in die Laufschuhe – oder zum Wasserski und Wellenreiten auf Alfsee und Hasewelle. Fachlich top, sportlich aktiv – ganz im olympischen Geist.

 
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