Am 11. Februar jährte sich die Einweihung des Flutlichts an der Bremer Brücke zum 50. Mal. Rund einen Monat später begeht der VfL Osnabrück das Jubiläumsspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden – die insgesamt 417. Partie unter den Strahlern.
Seit Februar 1975 ragen sie in den Himmel über Osnabrück: vier Flutlichtmasten, jeder 38 Meter hoch, mit einer steilen Leiter von 138 Stufen im Inneren. Ursprünglich bestückt mit zwölf Strahlern pro Mast, später mit 18, heute mit 25. Gesamtkosten: 500.000 D-Mark. Einst erhellten 600 Lux das Spielfeld, heute sorgen über 1.200 Lux für ausreichend Licht – auch zu später Stunde.
Ein Münsteraner entdeckt den Reiz des Freitagabendspiels
Den Reiz des Abendspiels – so blickt der VfL auf seiner Homepage zurück – erkannte in einer Zeit, in der die Vereine noch ein großes Mitspracherecht bei der Terminierung ihrer Partien hatten, Helmut Kalthoff. Der heute 76-jährige gebürtige Münsteraner war rund um die 1970er-Jahre in verschiedenen Trainerpositionen für den VfL tätig, wechselte einst aus der Geschäftsstelle von Rivale Preußen Münster zu den Lila-Weißen – und hatte dort erheblichen Anteil daran, dass im Anschluss an die Installation der Strahler teils nahezu alle Spiele an der Bremer Brücke an Freitagabenden unter Flutlicht ausgetragen wurden. Emotionale Spiele und historische Erfolge in Liga wie Pokal taten ihr Übriges zum Reiz des Flutlichtspiels dazu.
Jubiläum gegen Wehen Wiesbaden
Nach einem halben Jahrhundert wird das leuchtende Wahrzeichen gebührend gefeiert – am Jubiläumsspieltag gegen Wehen Wiesbaden. Die VfL-Profis laufen mit einem Sonderpatch auf dem Trikot auf, die getragenen Jerseys gehen anschließend in die Versteigerung. Im Fanshop warten limitierte Flutlicht-Merchandise-Artikel, und eine kreative Mitmachaktion lädt Fans ein, das Flutlicht in Kunst und Fotografie einzufangen. Die besten Werke werden beim Heimspiel gegen 1860 München prämiert.
VfL Osnabrück will weiter nach vorne
Sportlich kommt das Flutlicht-Jubiläum durchaus gelegen, geht es für den VfL gegen Wehen Wiesbaden doch darum, eine Serie von neun Spielen ohne Niederlage weiter auszubauen und so den Abstand zu den unteren Rängen zu vergrößern. Zudem könnten die Osnabrücker (Rang 13, 32 Punkte) mit einem Sieg dem Gegner aus der hessischen Landeshauptstadt eng auf die Pelle rücken (Rang 9, 37 Punkte). Entsprechend äußert sich auch VfL-Trainer Marco Antwerpen optimistisch mit Blick auf sein Team: „Wir können weitere Mannschaften über uns mit einem Sieg unter Druck setzen, schauen aber grundsätzlich auf uns und wollen das Spiel gewinnen.“
Dem Gegner zollt der 53-Jährige Respekt: „Es ist eine kleine Wundertüte, aber eine Mannschaft mit richtig viel Qualität. Entscheidend wird sein, dass wir das Spiel genauso konzentriert angehen wie in den vergangenen Wochen.“
Legt Müller nach?
Vorteil VfL? Während Wehen-Topscorer Fathi Kaya (13 Tore) gelbgesperrt fehlt, hofft Osnabrücks emsiger Angreifer Marcus Müller nach seinem Doppelpack in Cottbus darauf, dass der Knoten geplatzt ist und er eine Torserie starten kann. Ob das gelingt, können Fans beider Teams ab 18:30 Uhr beim Pay-TV-Sender MagentaSport verfolgen – oder eben am Freitagabend an der Bremer Brücke beim jubilierenden Flutlicht.