Das Amtsgericht Halle (Saale) hat einen 19-jährigen Mann in Untersuchungshaft genommen, der im Verdacht steht, einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag auf die Synagoge in Halle vorbereitet zu haben. Laut Staatsanwaltschaft wurde der Haftbefehl bereits im Februar erlassen und nach der Auslieferung des Beschuldigten aus der Schweiz seit dem 22. April vollstreckt.
Verdacht auf geplanten Anschlag auf Synagoge
Wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte, steht der 19-jährige Beschuldigte im Verdacht, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat auf die Synagoge in Halle vorbereitet zu haben. Ihm wird eine rechtsextremistische Motivation vorgeworfen. Zwischen Juli 2023 und Februar 2024 soll er sein geplantes Vorhaben in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt und sich eine Langwaffe zur Umsetzung seines Plans beschafft haben. Ein konkreter Zeitpunkt zur Durchführung der Tat war bislang nicht festgelegt, heißt es von der Staatsanwaltschaft.
Festnahme und Auslieferung des Beschuldigten
Der Beschuldigte lebte zur Tatzeit in der Schweiz und wurde dort am 14. Februar von den Schweizer Behörden festgenommen. Bei seiner Festnahme wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine funktionsfähige Langwaffe sowie elektronische Kommunikationsmittel sichergestellt. Die Auslieferung an die deutschen Behörden erfolgte am 22. April, an diesem Tag wurde ihm laut Staatsanwaltschaft auch der Haftbefehl verkündet und seitdem vollstreckt. Der Beschuldigte selbst bestreitet, die Anschlagspläne ernsthaft verfolgt zu haben. Die Ermittlungen dauern an.
Erinnerungen an Anschlag 2019
Die Pläne des Verdächtigen erinnern an den Anschlag im Oktober 2019, bei dem ein rechtsextremer Täter in die Synagoge eindringen wollte. Damals erschoss der Täter im Anschluss eine Frau auf offener Straße sowie einen Mann in einem Schnellimbiss.
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